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„Schlaf gut, Juckreiz!“

Erholsamer Schlaf trotz Neurodermitis – (un)möglich?

Wenn der Juckreiz den Schlaf raubt

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Er benötigt ca. 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht1, um ausgeruht und energiegeladen in den neuen Tag zu starten. Der Hauptgrund für das Bedürfnis nach Nachtruhe ist das Gehirn. Es arbeitet tagsüber auf Hochtouren, um Sinneseindrücke und komplexe Informationen zu verarbeiten.2 Damit die biologischen Funktionen im menschlichen Körper tagtäglich aufrechterhalten werden können, ist es wichtig, dass der Schlaf erholsam ist. Dies wünschen sich auch Menschen mit NeurodermitisChronisch oder chronisch-wiederkehrende entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft und sich durch Rötungen und Juckreiz äußert.: Über 90 Prozent der Betroffenen berichten über Schlafstörungen an mindestens 5 Tagen in der Woche.3 Grund dafür ist der teils unerträgliche Juckreiz, der mit der Erkrankung einhergeht.

Insbesondere in der Nacht verstärkt sich der Drang nach dem Kratzen, wodurch Betroffene häufig aufwachen und wertvolle Stunden Schlaf verlieren. Falsche Schlafkleidung, z.B. Nachtwäsche aus Wolle, Nylon und Perlon, kann den Juckreiz verstärken. Besser geeignet sind Kleidungsstücke mit feingewebten glatten Materialien sowie aus Baumwolle oder Seide. Es kann auch helfen, den Pyjama auf links zu drehen, um kratzige Nähte oder Etiketten zu vermeiden. Auch eine zu warme und raue Bettwäsche kann den Juckreiz befeuern, indem die Betroffenen darin schwitzen und die Haut mechanisch gereizt wird. Bettwäsche aus glatter Baumwolle oder Leinen kann für einen angenehmeren Schlaf sorgen – ebenso wie das richtige Raumklima. Es empfiehlt sich, die Zimmertemperatur im Schlafzimmer vor dem Zubettgehen bei Kindern auf 18-20° C und bei Erwachsenen auf 16-18° C herunterzukühlen. Dies beugt ebenfalls erhöhtes Schwitzen vor.4,5 Ebenso gilt für Betroffene: Basispflege vor dem Schlafengehen nicht vergessen. Rückfettende Cremes, Salben etc. beruhigen die gestresste Haut und wirken extremer Trockenheit entgegen. Dadurch geht auch der Juckreiz zurück, wodurch die Nacht erholsamer werden kann.

 

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Juckreiz, das Hauptsymptom der Neurodermitis

9 Tipps gegen den Juckreiz

Die „Bitte berühren“-Infografik „9 Tipps gegen den Juckreiz“ fasst verschiedene Hilfestellungen zusammen, die dabei helfen können, die Haut nicht zu kratzen. Schau sie dir an und informier dich, was du tun kannst.

 

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Auswirkungen der Neurodermitis und des Schlafmangels auf den Alltag

Die NeurodermitisChronisch oder chronisch-wiederkehrende entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft und sich durch Rötungen und Juckreiz äußert. beeinflusst das Einschlafen und die Schlafeffizienz. Logisch, dass dies auch Einfluss auf die Wachheit im Alltag sowie die Lebensqualität der Betroffenen hat. Menschen mit wenig Schlaf sind ohne Frage übermüdet. In der Folge gesellen sich auch Gereiztheit und Stimmungsschwankungen hinzu. Das kleinste Missgeschick kann dann dazu führen, dass man völlig aus der Haut fährt. Auch innere Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten gehen mit schlechtem Schlaf einher.6 Dies kann zum Leistungsabfall in der Schule oder auf der Arbeit führen. Auch das Umfeld kann negativ beeinflusst werden. Stimmungsschwankungen und die schlechte Laune des Betroffenen aufgrund von Schlafmangel können Familie und Freunde stressen und für Spannungen sorgen, die nicht nur NeurodermitisChronisch oder chronisch-wiederkehrende entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben verläuft und sich durch Rötungen und Juckreiz äußert.-Patient*innen sondern auch Angehörige und Nahestehende belasten.

Was kann zusätzlich für einen gesunden Schlaf getan werden

Es gibt einige Dinge die man als Betroffener oder Elternteil eines betroffenen Kindes tun kann, um die Chance auf eine erholsame Nacht zu erhöhen. Folgende Tipps können helfen:4

  • Einschlafritual schaffen und zur Ruhe kommen: „Komm runter und entspann dich“ – oft gar nicht so leicht. Empfehlenswert ist es, sich vor dem Schlafengehen bewusst etwas Zeit für sich zu nehmen, um zur Ruhe zu kommen und den Tag ausklingen zu lassen. Ein Hörspiel oder nettes Buch kann dabei helfen, leichter abzuschalten. Auch Entspannungstechniken wie autogenes Training können eine Option sein.
  • Smartphone & Co. abschalten: Vor dem Einschlafen noch schnell die neuesten Nachrichten auf dem Smartphone checken? Lieber nicht. Der hohe Blaulichtanteil in den Displays hemmt die Produktion von Melatonin im Gehirn und sorgt dafür, dass man nicht zur Ruhe kommen kann. Besser ist, die technischen Geräte bewusst abzuschalten – auch gedanklich. Informationen, die man vor dem Zubettgehen noch aufnimmt, können beunruhigend sein und dazu führen, dass man schlecht in den Schlaf findet sowie unter Umständen nicht durchschläft.
  • Richtig essen und trinken vor dem Zubettgehen: Schweres Essen am Abend kann den Schlaf stören, weil der Körper unter viel Kraftaufwendung die Nahrung verdauen muss. Es wird empfohlen, nicht direkt vor dem Schlafengehen zu essen. Leichte Mahlzeiten ca. zwei Stunden vor dem Zubettgehen sind vertretbar. Auch Kaffee und koffeinhaltige Getränke sowie Alkohol können die Nachtruhe stören und sollten deshalb direkt vor dem Schlafen vermieden werden.
  • Eltern sollten stark bleiben: Ist ein Kind von Neurodermitis betroffenen und leidet so stark darunter, dass es nicht schlafen kann, ist dies auch eine Zerreißprobe für die Eltern. Gerade dann möchten sie für die Kleinen da sein und ihnen helfen. Es sollte jedoch – auch wenn es schwer ist – darauf verzichtet werden, zu den Kindern ins Bett zu steigen. Dies kann dazu führen, dass sich das Bett noch weiter aufheizt und der Juckreiz des betroffenen Mädchens oder Jungens verstärkt wird.

Kurz und knapp: Ist ein erholsamer Schlaf trotz Neurodermitis möglich?

  • Mehr als eine Hauterkrankung: Die Neurodermitis ich eine chronische Hauterkrankung, die Einfluss auf sämtliche Lebensbereiche hat – auch auf den Schlaf.
  • Juckreiz lass nach: Charakteristisch für die Neurodermitis ist u.a. ein ausgeprägter Juckreiz, der Betroffene nicht einschlafen lässt und/oder nachts wachhält. Ein Bad mit rückfettenden Zusätzen und lauwarmen Wasser vor dem Zubettgehen oder ein kühler Waschlappen kann helfen, besser in den Schlaf zu finden.
  • Kraft aufbringen für den Alltag: Übermüdet in den Tag zu starten, ist keine leichte Aufgabe. Oft geht dies mit schlechter Laune, Gereiztheit und Konzentrationsschwierigkeiten einher, unter denen Betroffene aber auch das soziale Umfeld leiden können.
  • Dem Müdigkeitstief vorbeugen: Es gibt verschiedene Tipps, die den Weg zu einer erholsamen Nachtruhe ebnen können. Kleine Rituale vor dem Schlafen, die richtige Schlafkleidung und Bettwäsche sowie ein angemessenes Raumklima können viel bewirken.

 

In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und zwar dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Neurodermitis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!

Quellen

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